Eine Webcam, die in stereoskopischem 3D aufzeichnet und sich zudem auch noch über den Oculus Rift Tracker steuern lässt? Das mussten wir uns genauer ansehen!

Der aus Georgien stammende Tüftler Ucha Abashidze, aka.  Cyborg-Mcloud, schrieb mich vor wenigen Tagen an, ob ich nicht seine Webcam einmal testen wolle. Nach einem kurzen Besuch der zu der Kamera gehörenden Indiegogo Kampange stand für mich der Entschluss fest, dass diese Kamera auf jeden Fall einen genauren Blick wert ist. Die Webcam steht bei dem Entwickler in Georgien und der Videostream sowie die Rift Tracker Daten werden über seinen Server mit dem Client beim Anwender ausgetauscht. Während die Verbindung lokal ziemlich gut und der Videostream flüssig ist, muss bei der Übertragung der Daten über eine so große Distanz natürlich mit einer Verzögerung gerechnet werden.

Was haltet ihr davon? Das neue Skype? Seit ihr ein Fan von virtuellem Tourismus? Schreibt eure Meinung in die Kommentare und unterstützt die Indiegogo Kampagne! Zwar bekommt ihr, wenn ihr nicht mindestens das Prototypenlevel erreicht, nur ein Dankeschön, doch ihr unterstützt den Entwickler trotzdem!

 

Text Version:
Im ersten Moment ist das Umsehen mit der 3D Webcam überraschend beeindruckend und anders als erwartet, ist die Immersion ziemlich hoch. Aber spätestens wenn die Aufregung verschwunden ist, bemerkt man, dass das Bild sehr ruckelt und und die Verzögerung relativ hoch ist. Laut des Entwicklers der 3D Webcam liegt dies größtenteils an seinem Server in Georgien, da dieser nur eine begrenzte Geschwindigkeit liefert. Lokal funktioniert das Tracking so wie die Wiedergabe des Bildes deutlich schneller und flüssiger, wie auf dem Laptop Bildschirm im Video zu sehen ist.
Zukünftige Versionen der 3D Webcam und ihrer Software sollen die Geschwindigkeit speziell bei langsamen Verbindungen erheblich verbessern. Außerdem plant der Entwickler eine eingebaute Voice Chat Funktion, die es dem Nutzer der Webcam erlaubt sowohl zu hören, was Vorort gesagt wird, als auch selbst darauf zu antworten.
Derzeit kann das Projekt über die Crowdfunding Plattform Indiegogo unterstützt werden. Wer die 3D Webcam ausreichend unterstützt, kann auf diese Weise schon bald seinen persönlichen Prototypen in den Händen halten. Eventuell, wenn ein Vertrag mit einer Produktionsfirma zustande kommt, wird es zukünftig auch eine industriell gefertigte Variante zu einem günstigeren Preis geben.

Ein besonders skurriler Moment war der, als ich mein eigenes Antlitz in dem Spiegel betrachten konnte und statt meines Gesichtes nur den Apparat gesehen habe. Zusehen wie er meiner Bewegung folgt, war eigenartig aber zeitgleich auch sehr belustigend.

 

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Geschrieben von Daniel Korgel

Ich bin Daniel Korgel und bin ein selbständiger Software Entwickler im Bereich Virtual Reality. Ich programmiere in meiner Freizeit schon sehr lange und bin gut unterwegs mit C# (& .Net), Java, HTML, PHP und MYSQL. Kenntnisse in C, C++ und Assembler sind aber auch vorhanden. Zudem arbeite ich derzeit auch an meinem Bachelor. In meiner Freizeit sammle ich alte Spielekonsolen und bin auch hin und wieder im Skatepark anzutreffen. Twitter: @DakorVR , @Bloculus_de| Xing: xing.com/profiles/Daniel_Korgel

This article has 7 comments

  1. SolKutTeR Antworten

    Gut geschnitten das Video, guter Fluss, weiter so !
    (Auch wenn das Dauergrinsen etwas besorgniserregend ist.) ;)

    Gutes Konzept, allerdings glaube ich das das Teil nur in Büros und daheim zur Verwendung kommt.
    Oder in Überwachungssystemen z.B. im innern eines Kraftwerks.
    (Und vielleicht oder mit Sicherheit gut beim Militär aufgehoben ist, in Hinsicht auf Bombenentschärfung auf Dronen etc..)

    Aber im Tourismus glaub ich eher weniger, da wären 360° Kameras besser aufgehoben.
    Man darf nicht vergessen, es kann immer nur einer das Teil steuern.

    • Daniel Korgel Antworten

      Haha danke!
      Hätte ich beim aufzeichnen gewusst, dass ich so bescheuert toll schaue, hätte ich natürlich aufgehört. Aber zu dem Zeitpunkt wo es mir auffiel war es schon zu spät – Es war ziemlich genial und da ist’s einfach passiert :D

  2. 30,000MONKEYS Antworten

    Ist zwar cool dieses Ding, als virtuelle Präsenz des eigenen Kopfes, aber würde eine herkömmliche 360°-Kamera (s. Link) für virtuellen Tourismus nicht mehr Sinn ergeben?

    Dann hätte man „nur“ die Latenz des Videostreams, den Input könnte man am Client lösen. Videostreamig an sich ist ja schon langsam genug…

    http://www.360-degree-video.com/ (Beispiele unten auf der Seite)

  3. 30,000MONKEYS Antworten

    * Download-Geschwindigket, nicht Latenz. Latenz sollte es dann gar nicht mehr geben. Und es könnten sich hunderte Menschen gleichzeitig umsehen, mit nur einem Gerät vor Ort.

    • Daniel Korgel Antworten

      Ja das stimmt natürlich, dafür gibt es auch schon Projekte fürs Rift z.B. die Panocam: http://www.bloculus.de/panocam3d-aufnahmesystem-bietet-stereoskopische-rundumaufnahmen/
      Mit herkömmlichen 360° Kameras erhält man nämlich nur ein monoskopisches Bild, also keinen 3D Effekt.
      Im Falle eines Livestreams wäre die zusendende Daten Menge allerdings bedeutend größer. Die Rift tracking Daten sind nicht sonderlich groß, der Stream sollte auch kein Problem sein mit einem durchschnittlichen Root Server sollte man schon heute eine gute Geschwindigkeit hinkriegen, Uchas Server ist vermutlich nur sehr ausgelastet.

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