Weihnachten ist vorbei und das Jahr 2015 steht vor der Tür, zu dieser Jahreszeit gibt es immer 2 Arten von Artikeln die prädestiniert sind um sie genau jetzt zu veröffentlichen: Jahresrückblicke und Jahresvorschauen. Da ihr quasi das ganze Block als Jahresrückblick betrachten könnt und wir ja alle von der Zukunf träumen, habe ich mich für eine kleine Vorschau in das Jahr 2015 entschieden – aus der Perspektive eines VR Enthusiasten und Entwicklers.

international-ces-logo[1]

Das Jahr geht schon direkt spannend los, denn direkt Anfang Januar findet mal wieder die alljährliche International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas statt. Wäre dies nicht ein heißer Termin, an dem Oculus ihre Lösung für das „Controller Problem“ (siehe Unten) vorstellen oder gar ein Veröffentlichungsdatum für die Endkonsumenten Version zu mindestens in Aussicht geben könnten? Auch Sony könnte im Jahr 2015 den Schritt von ihrem Entwickler Kit, Project Morpheus, zur Endkonsumenten Version für die Playstation 4 wagen.

Das Controller Problem –  auch bei Sony?

Das Controller Problem beschreibt den Umstand, dass es derzeit noch keinen vereinheitlichen und offiziellen Controller von Oculus gibt, für den die Entwickler ihre Spiele auslegen können. Zwar hat sich mittlerweile der Xbox360 Controller als quasi Standard für alle Entwickler etabliert, jedoch ist dies keine Lösung für die Zukunft. In Virtual Reality brauchen wir mehr als die alten Systeme bieten, wir brauchen einen Controller, der uns fast vergessen lässt, dass wir gerade einen Controller bedienen. In Virtual Reality brauchen wir Tracking. Wenigstens Arm- und Handtracking und ggf. noch ein Joystick um laufen zu können, ohne dass wir uns alle einen Virtualizer kaufen zu müssen. – Versteht dass nicht falsch, der Virtualizer ist toll! Aber eben auch sehr groß und aufwendig anzuziehen (im Vergleich zu einem Joystick in der Hand) etc. Es ist meiner Meinung nach nichts, was wir 2015 im allgemeinen Endkonsumenten Bereich sehen werden. Dieser wird wohl erst mal nur unter Enthusiasten und Entwicklern Verbreitung finden.

Quelle: ITProPortal.com
Sonys Project Morpheus und PS Move im Einsatz Quelle: ITProPortal.com

Ein offizielles Statement, in welche Richtung die Oculus Lösung gehen wird, gibt es nicht. Jedoch denke ich, dass man dem allgemeinen, zur Konsumentenversion neu eingestiegenen Casual VR Spieler, keinen Capture Anzug wie zum Beispiel PrioVR zu trauen kann. Ein Handschuh, damit die Hände frei bleiben, wäre da schon zumutbarer. Noch bequemer wäre natürlich optisches Tracking, jedoch gibt es hier auch noch einige Problempunkte zu bewältigen: Fehleranfällige, ungenaue Erkennung, Latenz und vor allem Verdeckung seien nur ein paar der Problemfelder. Sony hat dieses Problem vermeintlich mit ihren Motion-Controllern gelöst, deren leuchtende Kugeln mit einer Kamera getracked werden. Hier haben wir natürlich die gleichen Probleme, speziell Verdeckung sei nochmal erwähnt: In VR bleibt der Spieler meist nicht starr stehen, so kann es schnell passieren, dass er sich umdreht und so mit seinem Kröper den Blick der Kamera verdeckt. Bisher hat Sony dieses Problem mit einer zweiten Kamera hinter dem Spieler gelöst, jedoch ist dies in meinen Augen keine Endkonsumenten Lösung. Auch Sony wird sich, meiner Einschätzung nach, also etwas Neues Überlegen müssen.

Nimble Sense. Inside-Out Handtracking in VR.
Nimble Sense. Inside-Out Handtracking in VR.

Da Oculus erst kürzlich die Firma Nimble VR aufgekauft hat, können wir davon ausgehen, dass Oculus wahrscheinlich unter Anderem einen markerlosen optischen Ansatz, nach dem Inside-Out Verfahren plant. Inside-Out meint, dass die Kamera auf dem Headset befestigt ist, im Gegensatz zum Outside-In Verfahren, mit einer externen Kamera, welches zum Beispiel bei dem Developer Kit 2 für das Positions-Tracking verwendet wird. Á propos positional Tracking: John Carmack arbeitet derzeit auch an Verfahren um dieses anstelle mit einer externen Kamera, ebenfalls mit einer internen Kamera zu realisieren. Da Carmack in letzter Zeit hauptsächlich für die GearVR gearbeitet hat, könnte dies allerdings auch lediglich ein Ansatz sein um Positional Tracking für die GearVR zu realisieren.

Mobile VR

Samsungs Gear VR in der Innovator Edition
Samsungs Gear VR in der Innovator Edition

Samsung ist mit ihrer „Innovator“-Editon der GearVR in den USA bereits in den Endkonsumenten Bereich vorgerückt. Die GearVR ist in Zusammenarbeit mit Oculus enstanden und ist in gewisser Weise die Luxusvariante einer Handy-VR Halterung, exklusiv für das Galaxy Note 4. Wer in der Nähe von Berlin wohnt, kann diese übrigens im Samsung Store im KaDeWe testen. 2015 wird die Innovator Edition, welche noch nicht mit positional Tracking aufwarten kann, auch nach Deutschland kommen. Zusammen mit der Software, die Oculus und Samsung für diese zur Verfügung stellen, ist es ein erster Eindruck wie eine fertige Endkonsumenten-Hardware aussehen kann. Apps können -in VR- herunter geladen und über einen Launcher gestartet werden. Virtuelle Kinos und Panoramen sind ebenfalls ohne Aufwand oder technisches Know-How abruf- und startbar. Der Name „Innovator-Edition“ zeigt jedoch auch, dass es (wie immer) noch Verbesserungsbedarf gibt.

66[1]Alternative Anwendungen wie die Zeiss VR Brille oder Google Card Board (hier kaufbar) werden auch immer präsenter, so hat Google zum Beispiel erst kürzlich bekannt gegeben, dass sie sich, nach dem erfolgreichen Test mit Cardboard, zukünftig weiter mit dem Thema befassen wollen. So hat Google erst vor kurzem einen VR-Modus in ihre Google Maps App für Android eingebaut.

und sonst?

NextVR-concert[1]Ich bin davon überzeugt, 2015 wird das Jahr von VR! Immer mehr gute Produkte strömen auf den Markt und immer mehr bekannte und große Namen arbeiten an Virtual Reality. Nicht nur bekannte Namen aus dem Hard- und Software Bereich, auch immer mehr Künstler beschäftigen sich mit dem Thema. So hat nach Paul McCartney, jetzt auch Coldplay ein komplettes Konzert in stereoskopischen 3D für Virtual Reality Headsets aufgezeichnet. Die Plattform vyuu.com möchte in Zukunft eine Art Youtube für VR anbieten. Bereits letzten Montag hatten wir uns ja mit dem Thema Filme und VR beschäftigt und Ansätze wie diese sind, neben dem virtuellen Film, wenn sie gut umgesetzt werden ein ganz heißes Thema.

oculus-crescent-bay-prototype2[1]

Oculus überzeugt mit ihrem Crescent Bay Prototypen, der das Developer Kit 2 deutlich in den Schatten stellen soll. Bis zur Konsumenten Version ist nun weiterhin Zeit verstrichen und auch Oculus selbst hatte damals gesagt, dass dieser Prototyp nicht an die Endkonsumenten Version heran kommt. Weder zu Crescent Bay noch zur Consumer Version sind derzeit Details bekannt gegeben worden. Es wird derzeit jedoch ein Display mit einer Auflösung von 2440*1440 Pixel bei 90Hz spekuliert. Mehr Details zur Oculus Rift und ihren Versionen findet ihr auf der Oculus Rift Infoseite. Auch im Gamingbereich gibt es immer mehr große Entwicklerstudios und Publisher, die sich an Virtual Reality heran trauen und in Zukunft auch einen VR Support anbieten wollen, oder es wie zum Beispiel im Falle von GRID Autosport oder Alien Isolation (nur indirekt) bereits tun!

Bloculus.de ?

logo_max_fix[1]Für Bloculus.de geht es weiter wie bisher. Derzeit überlege ich den „Virtual Monday“ auch in Videoform zu produzieren, da die Artikel ja schon relativ lang werden. Da ein Video jedoch in der Vor- und Nachbereitung sehr aufwendig ist, macht dies nur Sinn, wenn sich die Mehrheit lieber ein Video als ein Artikel wünscht. Wie denkt ihr dazu?

Wir können uns also darauf freuen, was im Jahre 2015 so alles auf uns zu kommen wird.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Geschrieben von Daniel Korgel

Ich bin Daniel Korgel und bin ein selbständiger Software Entwickler im Bereich Virtual Reality. Ich programmiere in meiner Freizeit schon sehr lange und bin gut unterwegs mit C# (& .Net), Java, HTML, PHP und MYSQL. Kenntnisse in C, C++ und Assembler sind aber auch vorhanden. Zudem arbeite ich derzeit auch an meinem Bachelor. In meiner Freizeit sammle ich alte Spielekonsolen und bin auch hin und wieder im Skatepark anzutreffen. Twitter: @DakorVR , @Bloculus_de| Xing: xing.com/profiles/Daniel_Korgel

This article has 2 comments

  1. Mitch Antworten

    Im Moment bin ich ein bischen traurig, dass es ruhig um Oculus Rift geworden ist. Ich vermute aber mald as liegt daran, das ich heiss auf die Consumer Edition bin und sie sich noch ein bisl Zeit lassen wollen und noch testen, wie weit sie mit der Technik gehen können. Ich hoffe das die wenigen Infos zu den Specs und wann die Consumer Edition erscheint nicht an Facebook liegen. War man denn vor der Übernahme auch so spärlich mit Informationen?

    • Daniel Korgel Antworten

      Hey Mitch,
      Also indirekt hat es was mit Facebook zu tun, aber viel mehr in der Hinsicht, dass sie nun viel mehr Geld haben und damit gleichzeitig auch mehr Zeit um die Hardware zu optimieren. Zudem ist Oculus als Firma ja auch riesig gewachsen und die Firmen die darauf aufbauen schießen aus dem Boden. Oculus veröffentlicht keine „vor ab“-Detail nicht mes, weil sie sich das bei ihrer Größehr erlauben können, solange sie nicht 100% fest stehen. Selbst wenn sie dazu sagen, dass sich die Details evtl. noch ändern, wird ein Shitstorm los brechen, wenn sie es tatsächlich tun.

      Mit bestem Gruß,
      Daniel

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