Oops! Eigentlich sollte es bei dem Facebook Post vom Samstag bleiben, dann sollte es nur ein kleiner Absatz im kommenden Virtual Monday werden. – Jetzt hat sich meine Meinung über die Sonderausgabe der C’T zu einem vollständig eigenen Artikel entwickelt. Ob die Zeitung nur etwas für Leute ist die noch nie etwas von Virtual Reality gehört haben oder sie auch für Enthusiasten die im Thema drin stecken interessante Inhalte bietet, erfahrt ihr hier.

(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)
(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)

Die vom Heise Verlag veröffentlichte Technik Zeitschrift c’t hat diesen Monat eine Sonderausgabe zum Thema Virtual Reality herausgebracht. Der Zeitung liegt eine hochwertige Google Cardboard bei, so dass VR Neulinge nicht nur drüber lesen, sondern auch direkt loslegen können. Das ist in meinen Augen der einzig richtige Weg eine Zeitung über das noch junge oder, je nach Perspektive, vorbelastete Thema Virtual Reality zu veröffentlichen: Zum ausprobieren! Wer VR nicht probiert hat, kann sich davon kein klares Bild machen. Da kann man noch so viele Seiten, Texte und Videos veröffentlichen. (Deswegen sage ich euch auch immer: Geht zu den Meetups!) Die beigelegte Cardboard ist aus stabiler Pappe und mit bikonvexen Linsen ausgestattet. Im Onlinehandel würde sie wahrscheinlich selbst mindestens 13€ kosten, weshalb der anfänglich vielleicht „hohe“ Preis von 12.90€ in meinen Augen vollkommen gerechtfertigt ist – die Zeitschrift gibt es aus Leserperspektive quasi umsonst zur Cardboard.

Aber nun noch ein paar Worte zum Inhalt:

Die Sonderausgabe bietet einen seichten Anfang. Zunächst findet man eine Einführung in die beigelegte Cardboard. Auf den darauf folgenden Seiten wird Einsteiger freundlich die Geschichte von Googles Cardboard beschrieben und was sie so besonders macht.

(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)
(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)

Mit einer umfassenden Übersicht über aktuelle Cardboard-Klone sowohl aus Pape wie Plastik, vom niedrig Segment bis zum 100€ Zeiss VR One wird leicht verständlich erklärt worauf man achten sollte und was eine gute Cardboard auszeichnet. Zudem werden alle aufkommenden Fragen beantwortet. Die ebenfalls im Heft enthaltende Liste von empfohlenen Cardboard (und Oculus Rift) Apps hilft dem Neuling zu einem schnellen Start. VR-Erfahrenen Lesern wird nun aber so langsam langweilig, das ist alles nichts Neues.

Der VR-Unerfahrene User freut sich anschließend über eine Einführung in das Oculus Development Kit 2, in der auch mit dem Vorurteil des „Brechmittels“ und der „Spionage-Oculus“ (aufgrund des Facebook-Kaufs) aufgeräumt wird (Daumen hoch!). Auch auf die Technik des Development Kits 2 wird eingegangen, oberflächlich ist dieser Artikel bei
weitem nicht, allerdings enthält er für regelmäßige Oculus-News Leser kaum
neue Informationen.

(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)
(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)

„Für Einsteiger ist das Heft ganz nett“, habe ich an dieser Stelle gedacht, „aber für den Virtual Reality Enthusiasten, der sich selbst im Internet informiert, ist das leider alles nichts Neues.“, – So kann man sich irren.

Denn sind die Einsteiger-Themen, welche die Neueinsteiger erst mal abholen sollen, abgearbeitet, geht es in dem Heft erst richtig los:

Reviews zum Virtuix Omni, Virtualizer, den Nischen-Headsets Ant-VR, VirtualVizor und auch zu allen kommen Headsets gibt es interessante und informative Hands-On Berichte. (u.A. Oculus CV1, HTC Vive / Steam VR, Project Morpheus, Razer OSVR, das Eye Tracking Headset Fove VR). Lediglich zu dem 5k und 210° Field of View Headset StarVR hatte ich mir noch einen Hands-On Bericht erhofft um den Vergleich zwischen allen Headsets von einem Autor zu haben – sodass die Erfahrungsberichte auch tatsächlich vergleichbar sind. Den aktuellen Prototypen konnten die Autoren jedoch noch nicht testen, weshalb dieser in dem ihm gewidmeten Absatz nur beschrieben wird.

(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)
(Bildquelle: Heise Medien GmbH & Co. KG)

Und für wen selbst das schon alles kalter Kaffee ist, der freut sich spätestens über den Erfahrungsbericht „Virtual Reality auf Game Developers Conference“ oder Artikel über Projekte wie dem „Moved Reality Roboter“, „Dem Holodeck Marke Eigenbau“, noch technischer und spezifischer wird es dann mit den Artikeln „Animierte Punktwolken“ und „Android Programmierung für Google Cardoard mit OpenGL“.

Zusammenfassung:

Insgesamt ist die Zeitung ein sehr guter Einstieg in das Thema und bietet sowohl Neueinsteigern als auch Enthusiasten lesenswerte Artikel mit neuen Informationen. Wer noch keine Cardboard hat, sollte hier zuschlagen, wie schon erwähnt ist das Heft dann quasi gratis. (Warum die 3€ Cardboards aus China nichts taugen, steht auch im Heft ;-) )Wer sich täglich im Internet informiert und bereits eine Cardboard besitzt, dem ist die Erste Hälfte wahrscheinlich schon geläufig und nur Bestätigung des bereits Bekannten, demnach ist 12.90€ schon viel Geld.

Andererseits, sein wir mal ehrlich: Wer sich so viel und regelmäßig im Internet informiert, dass er über alle Headsets schon top informiert ist, also quasi jegliche Information aufsaugt, der ist auch bereit für eine Zeitung über sein Lieblingsthema einmalig ein wenig mehr zu bezahlen. Schließlich drückt ihr damit auch euer Interesse gegenüber dem Verlag aus und fördert, dass es vielleicht nochmal VR-Bezogene Hefte und weitere Artikel in der regulären c’t gibt.

Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht und ich sage es nochmal ausdrücklich: Bitte mehr davon!

Die c’t Wissen: Virtual Reality gibt es in jedem gut sortierten Zeitschriftenhandel oder kann (bis zum 30. August versandkostenfrei) über den Heise Online Shop bezogen werden.

 

Bildquelle Titelbild: Heise Medien GmbH & Co. KG

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Geschrieben von Daniel Korgel

Ich bin Daniel Korgel und bin ein selbständiger Software Entwickler im Bereich Virtual Reality. Ich programmiere in meiner Freizeit schon sehr lange und bin gut unterwegs mit C# (& .Net), Java, HTML, PHP und MYSQL. Kenntnisse in C, C++ und Assembler sind aber auch vorhanden. Zudem arbeite ich derzeit auch an meinem Bachelor. In meiner Freizeit sammle ich alte Spielekonsolen und bin auch hin und wieder im Skatepark anzutreffen. Twitter: @DakorVR , @Bloculus_de| Xing: xing.com/profiles/Daniel_Korgel

This article has 4 comments

  1. Anwender Antworten

    Es gibt aber einige Smartphones ohne Gyroskop. Daher sollte man sich vorher informieren, ob das eigene Smartphone überhaupt für VR geeignet ist. Mein Acer 700E Tripel ist leider ungeeignet.

    • roflcopter Antworten

      Das ist aber eine absolute Seltenheit, und daher meiner Meinung nach nicht nennenswert.

      Soviel sollte einem C’T Leser eigentlich auch eh bewust sein.

  2. Otacon Antworten

    Sehr gutes Review, dass ich auch so bestätigen kann.
    Es sei noch zu erwähnen, dass der Zeitung keine Magneten für den Magnetschalter beiliegen (wird wohl nicht von sehr vielen Apps und nicht allen Handys unterstützt), aber zumindest eine passende Halterung.

  3. Murat Tebatebai Antworten

    Das Galaxy S4 wird nicht genannt für das Cardboard. Funktioniert das Smartphone dafür nicht?

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